Die Stabilisierung bei Verwendung der unterschiedlichen Objektivtypen (RF, EF und EF-S Bajonett oder manuell adaptierte Objektive) erfolgt dabei nach den folgenden Regeln:
RF Objektive:
- Ohne Optical Image Stabilizer (IS): Der In-Body Image Stabilizer stabilisiert alle fünf Achsen.
- Mit Optical Image Stabilizer: Der In-Body IS unterstützt zwei Achsen bei großen Aufnahmeentfernungen (Schwenken/Neigen) und erweitert die Stabilisierung auf alle fünf Achsen.
EF und EF-S Objektive:
- Ohne Optical Image Stabilizer: Der In-Body IS stabilisiert alle fünf Achsen.
- Mit Optical Image Stabilizer: Der IS stabilisiert wie bisher, der In-Body IS erweitert die Stabilisierung auf alle fünf Achsen.
Manuell adaptierte Objektive:
- Der In-Body IS stabilisiert alle fünf Achsen. Die Brennweite des Objektivs wird dazu im Kameramenü manuell eingegeben.
Stabilisierungsfunktionen im Detail
Bei EF bzw. EF-S Objektiven gibt es eine "Arbeitsteilung" zwischen den unterschiedlichen Stabilisierungsmethoden. Gehen wir zur Vereinfachung zunächst von einem Non-Hybrid IS (Definition hierzu siehe Exkurs: "Hybrid-IS" weiter unten) bei einem EF Objektiv aus. Diese Ausführung des Stabilisators ist in der überwiegenden Mehrzahl aller EF Objektive mit IS eingebaut: Der IS im Objektiv stabilisiert die Bewegungen "Schwenken" und "Neigen". Der In-Body IS stabilisiert bei einer (parallelen) Verschiebung der Kamera nach rechts/links und hoch/runter (X-/Y-Achse) und beim "Rollen".
Wird ein Objektiv mit Hybrid-IS (z.B. das EF 100mm F2.8 L IS Macro oder das RF 35 F1.8 IS Macro) eingesetzt, wird bei einer Verschiebung der Kamera nach rechts/links und vor/zurück durch den IS im Objektiv stabilisiert. In diesem Fall übernimmt der In-Body IS lediglich die Stabilisierung beim "Rollen".
Fehlt im Menü der Kameraeinstellungen die Option für die Bildstabilisierung, arbeiten der In-Body IS und der Objektiv-IS zusammen (aufteilend - also je nach Brennweite - oder koordiniert, also ergänzend, abhängig davon, welches System (EF oder RF) montiert ist. Die Abschaltung der Bildstabilisierung ist in diesen beiden Fällen nur über den Schalter am Objektiv möglich. Nur wenn nicht stabilisierte Objektive benutzt werden, erscheint der Menüpunkt zur Abschaltung des In-Body IS.
Der In-Body IS arbeitet mit allen EF Objektiven zusammen, indem zusätzliche Stabilisierungsmethoden (mind. "Rollen") zur Verfügung gestellt werden.
Mit RF Objektiven arbeitet er koordiniert zusammen. Er bietet also nicht nur zusätzliche Stabilisierungsmethoden, die der Objektiv IS nicht leistet, sondern er verbessert die Leistung des RF Objektivs um zusätzliche Stabilisierungsstufen. So stabilisiert beispielsweise das RF 15-35mm F2.8 L IS USM mit dem Objektiv-IS 5 Stufen, der In-Body IS fügt (nach CIPA Messungen) zwei weitere Stufen hinzu, so das dieses Objektiv auf eine Stabilisierung von insgesamt 7 Stufen kommt.
Diese Verbesserung durch Koordination beider IS-Systeme ist auch abhängig von der Brennweite: Lange Brennweiten werden vom Objektiv-IS besser stabilisiert, mittlere und Weitwinkelbrennweiten werden vom In-Body IS effektiver unterstützt.
Ein Pluszeichchen „+“ neben der "weißen Hand" zeigt im Kameradisplay, dass die Koordination der Stabilisierungssysteme aktiv ist.