Canon Camera

Actionsportfotografie auf dem Wasser

Wie du die Dynamik und Kraft in eindrucksvollen Fotos festhältst

Dominik Baur
Lesedauer ca. 4 Minuten
 

Um die schnellen Bewegungsabläufe beim Surfen oder spektakulär zu fotografieren, sind eine gute Vorbereitung, passende Kameraeinstellungen und natürlich Ausprobieren und Üben die wichtigsten Zutaten.

Dominik hat war für seinen Bildband «The Flow» mehr als drei Monate mit seinem Bus, Brettern, Fotoausrüstung und Laptop an den spannendsten Surf-Spots Europas unterwegs, um die Seele des Surfens einzufangen. Seine Erfahrungen und sein Wissen vermittelt er auch in den Webinaren und Workshops der Canon Academy: «Ich habe schon sehr viele Sportarten fotografiert, aber die besten Actionfotos gelingen mir in Sportarten, welche mich selber interessieren und die ich regelmässig fotografiere.
Informiere dich vorher gut über die Sportart, die du fotografieren möchtest und schaue dir andere Bilder als Inspiration an. Durch die Auseinandersetzung mit dem Sport kannst du eher antizipieren, was nächstens passieren wird. Zudem macht es einfach mehr Freude, etwas zu fotografieren, was einem persönlich gefällt.»

Sprich vor deiner Fotosession mit den Sportlern vor Ort, so kann man dir mitteilen, wo welche «Action» passiert und wo spezielle «Moves» wie Sprünge oder Turns möglich sind. Viele Wellenreiter, Wind- & Kitesurfer freuen sich nämlich ebenso über tolle Fotos wie du.  Indem du deine Wünsche mitteilst, kannst du anders als bei einem Fussballspiel, mehr Einfluss auf die Bildgestaltung nehmen und dein Foto besser planen.
 

Einstellungen und Equipment
Durch den schnellen Autofokus eignet sich das EOS R System bestens für die Sportfotografie. Aber auch mit einer Canon EOS DSLR wirst du zu perfekten Ergebnissen kommen. Wichtig ist ein gutes Objektiv; ich empfehle ein lichtstarkes Teleobjektiv. Wenn du nahe genug an den Surfspot gelangst (Klippe, Strand oder mit einem Boot), ist ein Telezoomobjektiv mit Brennweite 70-200mm mit Lichtstärke f/2.8 genial. Wenn du etwas weiter weg bist, eignen sich Brennweiten im Bereich von 400mm. Kommst du näher ran an die Action, sind natürlich auch Bilder im Weitwinkelbereich sehr schön.

Wichtig sind kurze Belichtungszeiten, damit du die Surfaction samt den Wasserspritzern scharf einfangen kannst, arbeite deshalb offenblendig. Falls es bewölkt ist oder du bei dunkleren Lichtverhältnissen fotografierst, erhöhe die ISO, damit du trotz weniger Licht noch mit kurzen Verschlusszeiten fotografieren kannst.
 
Versuche dir das Bild schon im Vorfeld vorzustellen, und wähle die Autofokus-Felder dementsprechend aus und achte darauf, dass dein Motiv nicht immer mittig aufgenommen wird. Wichtig ist natürlich auch eine kontinuierliche Scharfstellung (AI SERVO). Zudem hilft dir die schnelle Serienbildfunktion, den perfekten Moment zu erwischen.
 

Surfsport-Motive aus dem Bildband "The Flow" von Dominik Baur

Kreative Bewegungsunschärfe

Längere Verschlusszeiten können helfen, die Dynamik und Bewegung einzufangen. Hier habe ich den Surfer verfolgt und die Kamera mitgezogen. Kameraeinstellungen: Blende 32, 1/25s.

Gegen- und Seitenlicht

Ich mag Surfbilder im Gegen- und Seitenlicht, hier kommt das Licht von hinten rechts und schimmert schön durch die Wellenwand. Der Fels im Vordergrund sorgt für Tiefe im Bild. Kameraeinstellungen: Blende 2.8, 1/5.000s.

Details

Durch Beobachtung und Kenntnisse über den Sport kannst du mit einem 400mm Objektiv versuchen, Details aufzunehmen. Mir gefällt die ungewöhnliche Perspektive und der starke Farbkontrast. Kameraeinstellungen: Blende 2.8, 1/5.000s.

Surfaction von der Klippe aus fotografiert

Durch den erhöhten Kamerastandpunkt wird die grosse Welle im Hintergrund erst sichtbar und man erkennt, welche Wassermengen über das Riff brechen. Kameraeinstellungen: Blende 2.8, 1/2500s

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