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Malen mit Licht

Spannende Lichtspuren

Lesedauer ca. 3 Minuten
Hilfreich?

Es ist immer Zeit, etwas Neues auszuprobieren – oder bereits in Vergessenheit geratene Motivideen aus der Schublade zu holen. Wie wäre es mit einer mit Licht selbst geschriebenen, persönlichen Botschaft, leuchtenden Grüßen oder einer ungewöhnlichen, gemalten Liebeserklärung?

Beim Malen oder Schreiben mit Licht erzeugt man durch eine sehr lange Belichtungszeit und bewegte, leuchtende Objekte Lichtspuren auf einem Foto. Mit etwas Übung können kurze Botschaften, Objekte oder auch geheimnisvoll beleuchtete Körper ins Bild gezaubert werden. Was benötigt du, um solche Fotos anzufertigen?

Die Location

Zunächst einmal suchst du dir einen dunklen Ort, das kann - je nach verwendeter Lichtquelle - dein Zimmer oder auch z.B dein Garten oder ein Park in der freien Natur sein.

Du solltest dunkle Kleidung tragen, wenn du als Lichtmaler nicht im Bild sichtbar sein möchtest. Helle Kleidung ist hilfreich, sofern du selbst mit auf dem Foto erscheinen willst.


Ausrüstung

Die Anforderungen an deine Kamera sind gering: Sie sollte die Möglichkeit bieten, Langzeitbelichtungen zu machen. Entweder durch die entsprechende Vorauswahl der Belichtungszeit (bis zu 30 Sekunden) oder auch durch den sogenannten Bulb-Modus, mit dem du den Verschluss deiner Kamera beliebig lange offen halten kannst.

Aufnahmen aus der freien Hand sind hierbei natürlich nicht möglich, denn unsere Belichtungszeiten werden 15-30 Sekunden betragen. Also musst du ein Stativ nutzen oder deine Kamera auf eine stabile Unterlage stellen. Letzteres schränkt dich bei der Wahl des Bildausschnitts deutlich ein, daher empfehlen wir, ein Stativ einzusetzen. Ein Selbstauslöser mit einstellbarer Auslöseverzögerung oder ein Fernauslöser hilft dir dabei, Erschütterungen der Kamera beim Druck auf den Auslöser zu vermeiden.


Lichtquellen

Weiterhin benötigst du mindestens eine mobile Lichtquelle. Dafür eignen sich die unterschiedlichsten Leuchtquellen. So kannst du z.B. Wunderkerzen oder Bengalische Hölzer verwenden, eine Taschenlampe oder auch eine batteriebetriebene LED-Lichterkette einsetzen. Je variantenreicher deine Lichter sind, die du zur Verfügung hast, desto abwechslungsreicher kannst du dein Foto gestalten. Hier lohnt es sich in jedem Fall, mit verschiedenen Lichtquellen zu experimentieren und auch die Lichtquellen miteinander zu kombinieren. 

Willst du als Fortgeschrittener der Lichtmalerei den nächsten Schritt machen, kannst du als Lichtquelle auch brennende Stahlwolle benutzen. Die Stahlwolle gibt es in jedem Baumarkt. Am besten eignet sich Stahlwolle in der Stärke 3 oder 4. Zudem benötigst du einen Schneebesen und eine Schnur. Die Schnur befestigst du an dem Schneebesen (damit du ihn in Kreisen schleudern kannst) und die Stahlwolle wird, in kleine Portionen aufgeteilt, in den Schneebesen gestopft und angezündet. Natürlich spielt auch bei dieser Art der der Fotografie deine Sicherheit eine wichtige Rolle. Du solltest also mindestens eine Schutzbrille tragen und vielleicht auch einen Eimer mit Wasser bereit stellen.


Vorbereitung

Wenn du alleine fotografierst, merkst du dir den eingestellten Bildausschnitt am besten anhand von statischen Objekten oder du malst Markierungen auf dem Boden auf, um deinen späteren Aktionsradius mit der Leuchtquelle festzulegen. Willst du Text in die Aufnahme bringen, musst du seitenverkehrt schreiben, denn du beschreibst das „Papier“ von hinten. Sinnvoll ist es, wenn du das im Vorfeld übst. Das hilft auch bei der Platzierung des Textes im Bildausschnitt.


Aufnahme

Die Aufnahmeeinstellungen: Manuelle Einstellung mit 20-30 Sekunden Belichtungszeit, Blende 5.6 bis 8 und ISO 100 bis 200. Die Brennweite wählst du je nach Aufnahmeabstand, 24-70 mm sind eine gute Ausgangsbasis. Auch die Fokussierung sollte manuell erfolgen. Du definierst dir hierzu, eine Linie in festgelegter Entfernung, auf die du dich bei der Aufnahme stellst, wenn du dein Objekt zeichnest. Die relativ kleine Blendenöffnung und die daraus resultierende größere Schärfentiefe verzeiht dir dabei geringe Abweichungen von dieser Linie und erzeugt trotzdem ein korrekt fokussiertes Bild. Und obwohl insbesondere die neue Canon Objektive erkennen, dass sie auf einem Stativ montiert sind, solltest du den Bildstabilisator ausschalten, um „unnötige“ Stabilisierungsversuch zu verhindern.


Profi-Tipps

  • Eine ruhige und gleichmäßige Bewegung der Lichtquelle führt zu den besten Ergebnissen.
  • Möchtest du vermeiden, dass am Ende deines Schriftzugs oder deiner Malerei ein Leuchtstreifen aus dem Bild führt, decke deine Leuchtquelle mit deiner Hand oder dem Körper ab, bevor du aus dem Bild gehst.
  • Bei Nutzung einer Taschenlampe solltest du es vermeiden, direkt ins Objektiv zu leuchten. Das erzeugt unschöne Reflexionen.
  • Versuche die (dunkle) Landschaft mit in das Motiv einzubeziehen. Das erzeugt oftmals eine mystische Wirkung.
  • Ummale verschiedene Objekte, wie Bäume, Büsche, Denkmäler oder Brunnen im Park

Viel Spaß und Erfolg bei deiner „Lichtmalerei“!

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