Canon Camera

Mission Mond

So gelingen großartige Fotos vom Mond

Olaf Franke
Lesedauer ca. 5 Minuten
 

Ein Gedicht lieferte die Inspiration für diesen Tipp. Olaf Franke erklärt, welche Ausrüstung du brauchst und mit welchen Einstellungen  ein Foto des Mondes am besten gelingt.

„Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen, am Himmel hell und klar“: Die Anfangszeile des Gedichts von Matthias Claudius aus dem Jahr 1779 beschreibt die erste wichtige Voraussetzung für ein gelungenes Mondfoto: ein klarer, weitgehend wolkenfreier Himmel. Will man den durchschnittlich 384.400 km entfernten Erdtrabanten fotografieren, denkt man an die riesigen Fernrohre, die aus den Dächern von Sternwarten herausragen.

Im Idealfall setzt man für eine vollformatige Abbildung des Mondes tatsächlich Brennweiten von 2.000 mm oder mehr ein. So viel Aufwand muss aber nicht sein. Auch kürzere Brennweiten sind geeignet, um den Mond groß  herauszubringen. Für Besitzer einer EOS R Kameras bieten sich die beiden neuen, Superteleobjektive mit 600 mm oder 800 mm Brennweite, die zudem noch zusammenschiebbar und bei einer längeren Mondexkursion leicht zu transportieren sind. Selbst wenn der Mond nicht formatfüllend gebildet werden kann: Ein nachträglicher „Ausschnitt“ ist bei den hochauflösenden Sensoren der Canon Kameras kein Problem.

Wer eine EOS Kamera mit APS-C-Sensor besitzt, kommt wegen des Crop-Faktors von 1,6 sogar mit noch kürzeren Brennweiten aus. Ein 300mm EF-Objektiv erzielt z.B. an einer EOS 90D die gleiche Bildwirkung wie ein 480mm-Objektiv an einer EOS Kamera mit Vollformatsensor.

EOS R5 und RF 800mm F11 IS USM mit 2fach-Konverter – ergibt 1600 mm Brennweite.

Mit welchen Einstellungen soll das Bild nun gemacht werden? Zunächst einmal: Der Mond ist schneller am Himmel unterwegs, als man denkt. Die Belichtungszeit sollte daher nicht unter 1/250 Sekunde liegen, um Unschärfen durch Bewegung zu vermeiden. Mit einer passenden Blenden- und ISO-Kombination regelst du die Belichtung.

Die Belichtungsmesser der Kameras sind mit dem riesigen Helligkeitsunterschied zwischen schwarzem Himmel und leuchtender Mondoberfläche häufig überfordert, sodass der Mond zu hell erscheint.

Also raus aus der Automatik und rein in den manuellen Modus, der an deinem Programmwahlrad mit „M“ gekennzeichnet ist. Als guter Startpunkt für die Belichtung haben sich ISO-Empfindlichkeitswerte zwischen ISO 100 und 400 und eine Blende zwischen 8 und 11 erwiesen. Du kannst mit der Kombination der Werte „spielen“, um mehr oder weniger  und das Ergebnis schon im Live View oder nach der Belichtung anzeigen lassen.

Auch das korrekte Fokussieren kannst du manuell im Live View Modus vornehmen. Die unterschiedlichen Fokussierhilfen wie z.B: das Fokus-Peaking (Vergrößerung eines Bildausschnitts) oder die Fokus-Assistenten der spiegellosen Kameras sind dabei sehr hilfreich. Meist funktioniert sogar der Autofokus zuverlässig, korrektes Platzieren eines Messpunktes auf die Mondkante vorausgesetzt.

Jetzt nur noch (sicherheitshalber) alle Bildstabilisatoren - sofern vorhanden - ausschalten (damit nicht versucht wird zu stabilisieren, was es nicht zu stabilisieren gibt) und dann mittels Fernauslöser oder Zeitauslöser „erschütterungsfrei“ auslösen.

Das Gedicht von Matthias Claudius geht übrigens wie folgt weiter: "Der Wald steht schwarz und schweiget und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar."

Wahrscheinlich wollte der Poet uns darauf hinweisen, dass die faszinierendsten Bilder vom Sternenhimmel dann entstehen, wenn man noch mehr vom Himmel auf dem Bild hat, als "nur" den guten, alten Mond.

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