AF-Hilfslicht an Kamera und Blitz
Canon Kameras haben ein so genanntes AF-Hilfslicht, das ein Muster auf das zu fotografierende Objekt projiziert, welches dann wiederum vom Autofokus erkannt und fürs Scharfstellen genutzt wird. Dieses Hilfslicht wird im AF-Menü aktiviert. Es hat es eingeschränkte Reichweite und ist zum Beispiel bei Fern- oder Landschaftsaufnahmen wirkungslos. Übrigens bieten die meisten Canon Speedlite Systemblitze ein zusätzliches kräftiges AF-Hilfslicht als Fokussierhilfe in der Dunkelheit.
Technische Hilfsfunktionen
Eine große Hilfe ist der elektronische Sucher bzw. das Display, der dunkle Motive aufgehellt darstellen kann. Dazu wird die Belichtungssimulation aktiviert, die im roten EOS Kameramenü zu finden ist. Bei einem elektronischen Sucher kann zusätzlich noch in die Szene hineingezoomt werden. Jetzt ist das manuelle Fokussieren einfacher – besonders, wenn die Kamera auf einem Stativ steht.
Du kannst entweder durch den Sucher oder auf das hintere Display schauen. Zusätzlich gibt es Fokussierhilfen für das manuelle Scharfstellen wie Fokus Peaking, bei dem fokussierten Kanten farbig leuchten, oder Markierungen, die zur Deckung gebracht werden müssen. Einen elektronischen Sucher bieten nur die spiegellosen EOS R und EOS M Kameras. Aber auch die DSLR Modelle bieten die Fokusmöglichkeit über den Live View, dann aber nur auf dem Display auf der Rückseite der Kamera und ohne Fokussierhilfen.
Manuelle Fokussierung
Kommst du mit den technischen Helferlein der Kamera nicht weiter, etwa wenn du den Sternenhimmel fotografieren möchtest, keinen elektronischen Sucher hast oder das Sucherbild zu dunkel für Fokussierhilfen ist, gibt es weitere Tricks.
Beim Fotografieren von Sternen oder einer Landschaft in der Dämmerung könnte man denken, man dreht den Fokusring einfach ganz nach links auf „unendlich“ und alles ist scharf gestellt. Dem ist aber nicht so, denn der Fokusring geht über „unendlich“ hinaus. Will man so vorgehen, muss man bei Objektiven mit einer Entfernungsanzeige den Ring so drehen, dass der kleine Winkel vor dem ∞ mit der Indexmarkierung übereinstimmt. Neuere Objektive haben diese Anzeige nicht mehr. Du kannst natürlich die Schärfentiefe erhöhen, indem du mit einer kleineren Blende fotografierst. Allerdings verdoppelt sich mit jeder Blendenstufe die Belichtungszeit oder der Auto-ISO-Wert.
Ein weiterer Trick bei vorgeplanten Shootings ist, den Fokus noch im Hellen einzustellen. Dazu fokussierst du mit manuellem Fokus auf ein weit entferntes Objekt z. B. auf ein Haus oder einen Kirchturm. Die Kamera bzw. das Objektiv stehen nun auf „unendlich“. Jetzt darfst du das Objektiv nicht mehr verstellen und auch nicht mehr in den Autofokus-Modus wechseln. Am besten fixierst du den Objektivring mit einem Stück Klebeband. Zur Zeit deiner Aufnahme ist nun alles in weiter Entfernung scharf. Am besten steht die Kamera dabei auf einem Stativ, da du bei sehr wenig Licht eine sehr lange Belichtungszeit einstellst. Das Ganze funktioniert auch bei nahen Objekten, die du im Hellen vorfokussierst.
Bei Dunkelheit kannst du auch Lichtpunkte in der Ferne, z. B. entfernte beleuchtete Häuser oder Straßenlaternen anvisieren und für die Fokussierung nutzen. Bei weiten Abständen ist die unterschiedliche Entfernung zu vernachlässigen.
Schärfekontrolle
Auf jeden Fall solltest du deine Ergebnisse auf dem Kameradisplay direkt kontrollieren. Dazu vergrößerst du die Darstellung auf das Maximum und schaust, ob die Kanten in den bildwichtigen Teilen wirklich knackig scharf sind.